Netz der Münchner U-Bahn

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U3-Tunnel am Bonner Platz nach der Sanierung 2017 Das Münchner U-Bahnnetz umfasst derzeit (2021) insgesamt 96 U-Bahnhöfe, vier davon als Kreuzungsbauwerke mit zwei separaten Bahnhöfen, insgesamt also 100 Bahnhöfe, die von sechs Stammlinien und zwei Verstärkerlinien bedient werden.

In der Regel verkehren alle Linien im 10-Minuten-Grundtakt, im Früh- und Spätverkehr seltener. Während der Hauptverkehrszeit zwischen etwa 7 und 9 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr (teilweise bereits ab 12:30 Uhr) wird auf den meisten Streckenabschnitten die Anzahl der Fahrten etwa verdoppelt. Jeweils zwei Linien sind auf dem Innenstadtabschnitt zu einer sogenannten "Stammstrecke" zusammengefasst. Auf den gemeinsamen Abschnitten sind die Fahrpläne so abgestimmt, dass sich durch die sich überlagernden Takte in der Regel ein gleichmäßiger Takt ergibt.

Die Linien U2 und U6 verkehren wochentags ganztägig auf ihren zentralen Abschnitten mit zwei Fahrten pro 10 Minuten, auf den Stammstreckenabschnitten ergänzt die U1 bzw. U3 noch eine dritte Fahrt pro 10 Minuten.

U6 zwischen Studentenstadt und Freimann Bis auf die beiden Linien U5 und U6 verkehren alle anderen Linien komplett unterirdisch. Die U5 kommt nur am südlichen Linienende in Neuperlach Süd an die Oberfläche und mündet dort in den Betriebshof Süd, die U6 liegt im nördlichen Abschnitt von Studentenstadt und Garching-Hochbrück an der Oberfläche; im Stadtgebiet von Garching verschwindet sie für beide Bahnhöfe nochmals in den Untergrund, kommt allerdings im unbebauten Gebiet dazwischen nochmals an die Oberfläche.

Nummerierung

Die Nummerierung der Linien ist nicht in der Reihenfolge ihrer Eröffnung erfolgt, sie rührt vielmehr ursprünglich von den vormals verkehrenden Straßenbahnlinien her. So trägt die zuerst eröffnete Linie U6 ihren Namen von der Tram 6, die auf ähnlicher Trasse die Stadt von Nord nach Süd durchquerte. Zugunsten einer geschlossenen Nummerierung ohne Lücken wurde im Jahr 1989 allerdings die damals zwischen Olympiazentrum und Neuperlach Süd verkehrende U8 in U2 umbenannt. Die ursprünglich als U9 geplante Linie von Laimer Platz nach Arabellapark wurde bereits als U4 eröffnet.

Linienbandkennfarben

Die meisten U-Bahnhöfe verfügen an den Bahnhofswänden über ein Linienband. Bei den Eröffnungen bis einschließlich 1980 erhielt dieses Linienband die Farbe der Linie, die bei der Eröffnung des entsprechenden U-Bahnhofes dort verkehrte. Mit Eröffnung der Strecke der U1 zum Rotkreuzplatz änderte man das Konzept und bildete Liniengruppen. Die U1/U2 erhielt Rot, die U3/U6 Blau und die U4/U5 Gelb. Die U-Bahnhöfe sollten nun ein Linienband in der Farbe der entsprechenden Liniengruppe erhalten. Inzwischen gibt es auch von diesem Konzept einige Abweichungen an neueren Bahnhöfen und am Streckenast vom Innsbrucker Ring nach Neuperlach, der heute von einer anderen Linie als bei der Eröffnung bedient wird und auf dem außerdem seit 2022 die Bahnhöfe ohne Linienband umgestaltet werden.

Stammstreckenkonzept

Im Münchner U-Bahnnetz gibt es keine Linie, die auf dem gesamten Streckenverlauf linienrein verkehrt. Nur in den Außenbereichen der einzelnen Linienäste verkehrt meist nur eine Linie, in der Innenstadt verlaufen jeweils zwei Linien auf einer Stammstrecke. Die älteste Stammstrecke wird von der U3 und U6 befahren (Abschnitt Münchner Freiheit bis Implerstraße). Die U1 und U2 befahren zwischen Hauptbahnhof und Kolumbusplatz die zweite Stammstrecke. Die zuletzt gebaute Stammstrecke der U4 und U5 wird zwischen Westendstraße und Max-Weber-Platz von beiden Linien befahren.

Im Rahmen der unter dem Projekttitel "U9" geplanten Bypass-Strecke für die heutige U3 und U6 ist vorgesehen, die Nutzung einer gemeinsamen Stammstrecke zugunsten einer linienreinen Bedienung aufzugeben, was dichtere Takte auf beiden Strecken ermöglichen soll.
Für die Linien U1/U2 ist in der Zukunft eine ähnliche Maßnahme ebenfalls denkbar, weshalb der geplante U9-Bahnhof am Hauptbahnhof von Anfang an mit vier Gleisen angelegt sein soll. Außerdem wird vom U-Bahnhof Theresienstraße ein Abzweig zum geplanten U9-Bahnhof am Hauptbahnhof geplant.

Linien

Auf Gleisanlagen von insgesamt gut 100 Kilometern verkehren die folgenden U-Bahn-Linien:

Olympia-Einkaufszentrum - Westfriedhof - Hauptbahnhof - Sendlinger Tor - Kolumbusplatz - Mangfallplatz 12,185 km
Feldmoching - Harthof - Scheidplatz - Hauptbahnhof - Sendlinger Tor - Kolumbusplatz - Giesing (Bahnhof) - Innsbrucker Ring - Trudering - Messestadt Ost 24,377 km
Moosach - Olympia-Einkaufszentrum - Olympiazentrum - Scheidplatz - Münchner Freiheit - Odeonsplatz - Marienplatz - Sendlinger Tor - Implerstraße - Obersendling - Fürstenried West 21,177 km
Westendstraße - Heimeranplatz - Theresienwiese - Hauptbahnhof - Karlsplatz (Stachus) - Odeonsplatz - Lehel - Max-Weber-Platz - Arabellapark 9,245 km
Laimer Platz - Westendstraße - Heimeranplatz - Hauptbahnhof - Karlsplatz (Stachus) - Odeonsplatz - Lehel - Max-Weber-Platz - Ostbahnhof - Innsbrucker Ring - Neuperlach Süd 15,435 km
Garching-Forschungszentrum - Fröttmaning - Münchner Freiheit - Odeonsplatz - Marienplatz - Sendlinger Tor - Implerstraße - Harras - Klinikum Großhadern 27,416 km
Olympia-Einkaufszentrum - Westfriedhof - Hauptbahnhof - Sendlinger Tor - Kolumbusplatz - Innsbrucker Ring - Neuperlach Zentrum (nur wochentags)  
Olympiazentrum - Hauptbahnhof - Sendlinger Tor - Kolumbusplatz - Innsbrucker Ring - Neuperlach Zentrum (nur samstags)